Für den heutigen Sonntag hatten wir einen Plan geschmiedet … Es sollte von Bad Wiessee über den Plansee, das Namlostal und das Hahntennjoch wieder zurück nach Bad Wiessee gehen. Geplante Strecke waren dabei etwa 310km bei einer Fahrzeit von etwa 6 Stunden.
Zwar sagte der Wettergott, es sollte heute noch regnen und gewittern, allerdings alles erst gegen Abend.
Also schwingten wir uns gegen 09:30 Uhr aufs Motorrad und es ging schon bei mollig warmen 24° los Richtung Alpen.
Die ersten etwa 100km ging noch alles gut, wir sind gut voran gekommen, keine Vorkommnisse oder dergleichen, allerdings was und danach blühte war nicht nett …
Eine Wanderdühne nach der nächsten begegnete uns. Falls jemand nicht weiß, was eine Wanderdühne ist – das ist eine Aneinanderkettung von Fahrzeugen, die sich sehr langsam in Bewegung setzt. In unserem Fall eine Kombination aus Autos, Wohnwägen und Wohnmobilen.
Da es mittlerweile sehr heiß wurde (über 30°), beschlossen wir uns durch die Wanderdühne nach vorne zu kämpfen, soweit es dies verkehrstechnisch zulässt.
Wir hatten echt nicht erwartet, dass es solche Massen an Menschen und damit auch an Fahrzeugen an einem ganz normalen Sonntag auf die Pässe zieht, zumal nicht mit Wohnmobilen oder Wohnwägen.
Nach einigen stauartigen Situationen und hunderten Überholvorgängen waren wir dann endlich auf dem Hahntennjoch angekommen und genossen die Aussicht und die Abkühlung, denn von über 30° im Tal auf etwa 14° in 1894 Metern Höhe ist der Unterschied schon echt bemerkbar 😉
Kurze Zeit später hieß es dann aber Sachen packen und weiter, denn es sollte uns ja wie schon eingangs erwähnt noch etwas Wasser von oben erwarten.
Also wir uns wieder in einer Wanderdühne eingereiht und ab wieder Richtung Unterkunft.
Kurz vor der Grenze nach Deutschland beschlossen wir noch eine Kaffeepause zu machen und zu Tanken, denn bei einem Preisunterschied von fast 30 Cent pro Liter Super, kann man selbst mit dem Motorrad ein Tankstopp in Österreich einplanen.
Also schnell den 26,5 Liter Tank von Bärbel bis zum Rand gefüllt und weiter ging es. Doch es sollte anders kommen als gedacht …
Kurz nach unserem Tankstopp meinte Petrus seine Schleusen zu öffnen und begann zu schütten wie aus Eimern, gepaart von einem ordentlichen Gewitter, und hier in den Bergen fühlt sich das gerade auf dem Mottorrad doch noch mal um einiges intensiver an als bei uns im flachen Land.
Da wir auf die schnelle keine Unterstellmöglichkeit fanden, beschloss Christine ihr Leuchtwürmchen (Regenjacke) anzuziehen und wir machten uns auf dem „direktesten Wege“ Richtung Unterkunft. Es waren zwar nur noch etwa 90km aber bei einer geplanten Fahrzeit von fast 2 Stunden könnte sich das etwas ziehen 😉
Jetzt könnte sich der ein oder andere fragen: „Warum habt ihr nicht Google Maps benutzt und seid direkt gefahren?“
Nunja, es war schon die schnellste Strecke … hier in den Bergen gibt es halt nicht sooo viele Möglichkeiten wie bei uns im Rhein-Main-Gebiet um mal „abzukürzen“ oder mal schnell die Autobahn nehmen.
Also ging es dann weiter über den Fernpass, doch dann fing die Misere erst an … Stau des Todes auf dem Pass 😒
Zwar hatte es mittlerweile aufgehört zu regnen und zu gewittern aber wir waren eh schon Klatschnass 😳 Wir standen gefühlt eine Ewigkeit an einer Stelle und es ging selbst für Motorräder keinen Meter weiter. Wie sich im Nachhinein herausstellte, gab es wohl auf dem Pass einen schweren Verkehrsunfall bei dem 2 Autos frontal zusammengestoßen sind.
Nichtsdestotrotz ging es nach einiger Zeit weiter und wir konnten uns zwar langsam aber stetig Fortbewegen. Für den Rest der Tour gab es dann keine wirklichen Überraschungen mehr und wir kamen noch noch restzeitig zu Abendessen in unserer Unterkunft an 😉
Nach dem Abendessen hieß es dann nur noch ein paar Getränke für die Nacht schoppen und dann fielen wir auch schon fast Tod ins Bettchen 😴

https://kurv.gr/aYNtN